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Wishbone Chair CH24 Carl Hansen Wegner
Jun 29 2018Wegners Wishbone Chair CH24 für Carl Hansen wird als eine der grössten Ikone der dänischen Möbelgeschichte betrachtet. Der epochale Y-Stuhl, wie er auch genannt wird, war 1949 in Dänemark entworfen worden und ist seitdem ununterbrochen in Produktion. Hans J. Wegner wird dabei nebst Kaare Klint als Meister des dänische Design betrachtet und hat zeitlebens Hunderte von Stühlen und Sesseln entworfen. Etliche werden bis auf den heutigen Tag von den beiden Herstellern Carl Hansen & Sons und PP Møbler produziert. In diesem Oeuvre steht der Wishbone Chair exemplarisch und ist mit Abstand der erfolgreichste Entwurf Wegners.
Der Wishbone Chair stösst weltweit auf ein positives Echo und verkauft sich speziell in Japan und dem Skandinavischen Raum hervorragend, was wenig überrascht, stecken doch die Wurzeln dieser beiden Kulturkreise im Stuhl CH24, wie der Y-Stuhl auch gerne genannt wird. Mit solch universeller Gültigkeit ist es dem Wishbone Chair ein Leichtes, an unterschiedlichsten Interieurs anzuknüpfen. Dies ist eine der herausragenden Eigenschaft von archetypischen Objekten, dass sie an jeden Kontext und jede Stilrichtung Anschluss finden. Der Wishbone Chair hat sich als Esstisch-Stuhl zuhause, zunehmend aber auch auswärts in Hotels und Restaurants etabliert. Der von Hans J. Wegner im Jahr 1949 entworfene Stuhl Y-Stuhl bzw. Wishbone Chair bezieht seinen Namen aus dem wünschelrutenförmigen Rückenelement, welches so bei keinem anderen Stuhl eingesetzt wird. Somit ist dieses namensgebende Unterscheidungsmerkmal beim Wishbone Chair CH24 gleichzeitig das starke Alleinstellungsmerkmal, welches für die hohe Bekanntheit und Beliebtheit des CH24 Wegners sorgt. Wegen des runden Geburtstages Wegners am zweiten April 2018 stellte Carl Hansen seinen Bestseller-Stuhl CH24 Wishbone Chair (teils auch unter der abweichenden Bezeichnung Ypsilon-Stuhl bzw. in Carl Hansen Nomenklatura CH24, wobei das “CH” die Initialen für “Carl Hansen” bildet) zum ersten Mal
in einer gealterten Holz-Variante, nämlich aus dem Holz Antikeiche gefertigt vor. Der begrenzt aufgelegte Wishbone Chair ist standardmässig mit der Sitzfläche in naturfarbener Papierkordel ausgerüstet. Die Spezialedition von Wegners Wishbone Chair konnte damals ausschliesslich zwischen dem 26. Februar und dem vierten April 2018 bezogen werden, wobei der ursprüngliche Preis von damals CHF 893.– mittlerweile auf Internetportalen schon massiv höher gehandelt wird. Der Stuhl CH24 bzw. Wishbone Chair wird wie eh und je im Heimatland in Denmark auf der kleinen Insel Fyn in Handarbeit hergestellt. Der Ypsilon-Stuhl wird in Dänemark unter dem Namen Wishbone Chair als Ikone der an sich bereits einzigartigen dänischen Möbelkunst der Moderne betrachtet. Der auch unter dem Kürzel CH24 bekannte Wishbone Chair Wegners geniesst dabei weltweite Anerkennung, was nicht verwundert, wenn man sich der vielfältigen Wurzeln dieses einzigartigen Entwurfes bewusst wird (hierüber weiter unten noch mehr). Gleichzeitig verkörpert Wegners Meisterwerk CH24 Wishbone für dessen Hersteller Carl Hansen seinerseits eine einzigartige Weise, weil der Stuhl exemplarisch dessen Leidenschaft für Holzbearbeitung aufzeigt. Der Wishbone Chair ist ein relativ teurer Stuhl, desssen Fertigung durch 2 Aspekte Einzigartigkeit gewinnt; einsereits das extrem schwierig zu fertigende geschwungene Hinterbein, das in früheren Zeiten aus mit Dampf verformten Holz-Rohlingen hergestellt werden musste, welche seinerezeit der geniale Michael Tonet entwickelt hatte (u.a. Stühle 214, 209; letztere rwar ursprünglich B9 später dann B 6009 genannt worden oder auch einfach Wiener Sessel). Heute freilich wird das geschwungene Rückbein des Stuhles CH24 (Wishbone Stuhl) maschinell mit einer mehrachsigen digital gesteuerten Fräse (CNC-Fräse) in seiner ganzen Pracht aus dem vollen Material gefräst, was einerseits der Präzision hilft, andererseits durch den seriellen Einsatz von Maschinen natürlich auch dem Preis hilft. Einzig die Statik des Bauteiles gerät so weniger fest, weil beim Fräsen die längslaufenden, Stabilität verleihenden Ligninfasern nicht merh im ganzen Querschnitt aligniert bleiben, sondern in den Randbereichen durchtrennt werden. Dadurch verliert das Bauteil einen gewissen Teil seiner ursprünglichen Statik, wenn der runde Holzrohling des Hinterbeines des Wishbone Chairs CH 24 dampfverformt wird; denn dabei behält das gebogene Hinterbein alle Fasern in Richtung der Biegung. Das Resultat ist in diesem Falle eine erhöhte Steifigkeit des Bauteiles des Wishbone Chairs. Allerdings ist die Stabilitätsabnahme der CNC-gefertigten Hinterbeine des Wishbone Chairs für den alltätglichen Gebrauch absolut ausreichend und hat bis auf den heutigen Tag unseres Wissens nach nie Anlass für Beschwerden gegeben. Wie sich der neue Verlauf der gefrästen Fasern auf die Feuchtigkeitsaufnhame des Holzes auswirkt, ist uns ebenfalls nicht bekannt. Da aber alle Wishbone Chairs mit versiegelndem Finisch ausgeliefert werden, welcher die Stühle vor Feuchtigkeitsaufnahme durch das Holz und damit vor Verzug bewahren soll, ist uns nicht bekannt. Durch den jeweiligen Finish sollte diese Tendenz bei Wegners Wishbone Chair grösstenteils neutralisiert sein. Der punktuelle und langanhaltende Erfolg des Carl Hansen Wishbone Chairs ist Hans J. Wegner selbst zeitlebens ein Mysterium geblieben. Er, der Autor von hunderten von Stühlen, wusste die Qualitäten seines Wishbone Chairs zwar durchaus zu schätzen (die Produkte-Namen wurde übrigens nie durch Wegner selbst gefunden, sondern haben sich im Verlaufe der Zeit durch die Reaktionen der Hersteller und Kunden so ergeben). Was hingegen sicher ist, ist, dass das Publikum von Beginn Weg den Wishbone Cahir liebte, der durch seine haptischen und visuellen Reize überzeugt. Im weiteren liegt das Geheimnis des CH24 sicher auch im handgeflochtenen Sitz aus norwegischen Papier (Zellulose-Faser-Seil), das mehrere Stunden in Anspruch nimmt und dem Stuhl Wishbone Chair eine rustikale Note verleiht – eine Qualität, die in der modernen Welt immer wichtiger wird als Gegenpol zu einer technisch immer stärker diktierten Lebenswelt. Das Geflecht in Kombination mit dem runden Querschnitt der Rahmenteile verleiht dem Stuhl CH24 Wegners eine weiche, ewige und warme Note. Zudem ist der Rücken des Wishbone Chairs minimalistisch ausgeführt, entbehrt jeder grösseren Flüchtigkeit, zeigt aber im Detail Finessse, wenn man z.B. die innenseitige Anfräsung der Rückenlehne betrachtet, welche freundlich zum Rücken ist und bei der Wegner zwischen dem schmalen Grat von Bequemlichkeit und Eleganz die perfekte Balance findet. So ist das effektive Komfort-Niveau des Stuhles Wishbone Chair von Carl Hansen & Sons massiv höher, als es der erste visuelle Eindruck des Werkes Wegners nahelegen würde. Unterstütz wird der halbkreisförmige Arm-Rückenlehn-Bogen durch das eingesetze ‘Y’-förmige Rückenteil (im Englischen mit der gleichförmigen Wünschelrute assoziiert; dem “Wishbone”). Somit besitzt der Wishbone Chair mit seinem tiefen, transparenten Rücken die Antipode als Rücken des weit verbreiteten, schweren und hohen Rückenlehne traditioneller Esstisch-Stühle, welche durch ihre flächige Machart den Raumfluss hindern und so einengen. Der Wishbone Stuhl war Ende der 1940er-Jahre, also gleich nach dem 2. Weltkrieg, durch Hans J. Wegner entworfen worden. Als Inspirationsqulle für Wegners Stuhl CH 24 dienten Throne chinesischer Kaiser, welche auf Stuhl-artigen Möbeln mit einer geschwungene, hufeisenförmigen Arm-Rücklehne sassen. Wegners abstrahierte und modernisierte die Form der antiken Vorlage aus dem Reich der Mitte, indem er in einer ersten Variante den Unterbau kubischer ausführte und die halbrunde Lehne des Stuhle für PPMøbler strenger ausführte. In einer weiteren Evolutionsstufe für den dänischen Möbelhersteller Fritz Hansen (u.a. Egg Chair, Swan Chair, Arne Jacobsens Stuhl 3107 etc.) modernisierte er den chinesischen Stuhl weiter und rüstete diesen mit einem gepolsterten Sitz aus. Erst aber in der Variante CH24 für Carl Hansen entlieh der Däne den Sprossenunterbau der Shaker (welche die berühmten Shaker-Schaukelstühle fertigten) und vermählte diesen mit dem chinesisch inspirierten Aufbau der gebogenen Hinterbeine (im chinesischen Original aus gebogenem Bambus) und der hufeisenförmigen Arm- Rücken-Lehne. Fertig war der CH24 Wishbone Chair für Carl Hansen & Sons. Der Stuhl kam gemeinsam mit dem Sessel CH25 (sogenannter “Paddle Chair”, ebenfalls seit über 70 Jahren bei Carl Hansen hergestellt) auf den Markt und warf gleich zu Beginn keine grossen Wellen. Mit dem Boom der dänischen Möbel in den USA (spätestens anschliessend an das legendäre Kennedy-Nixon-Recontre im amerikanischen Fernsehen im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen, bei dem Kennedy bzw. JFK aufgrund eines Rückenleidens auf der Verwendung des PP503 Round Chairs Wegners beharrte) bommten nun urplötzlich auch die Möbel von Carl Hansen und so ist der Bestseller der damals kleinen Möbelmanufaktur, der Y-Stuhl bzw. Wishbone Chair genannte Stuhl bekannt und nachgefragt worden. Durch seine Studien und Forschungen etablierte sich Hans J. Wegner früh als prominentester Verfechter einer gemässigten Moderne, welche einen Platz für Traditionen hatte, da wo es sinnvoll erscheint. Dem Visionär Wegner war dabei eine angemessene Ergonomie immer ganz wichtig und so fand er jeweils die optimale Lösung zwischen maximalem Komfort und schönster formaler Lösung. Des Gründer Carl Hansens Sohn, Holger Hansen, verfolgte das Schaffen Hans J. Wegners aufmerksam während der 1940er-Jahre, da er spürte, dass die Intuition und das Können des aufstrebenden Designers Hans J. Wegner für Carl Hansen starkes Wachstum bedeuten könnte. Wegner seinerseits war es wichtig, sich ganz auf seien Passion, das Möbel-Design, fokussieren zu können und die Resultate seiner Arbeit einem breiten Kreis zugänglich zu machen. Beides war ihm in der Zusammenarbeit mit Carl Hansen möglich und so machte er sich umgehend daran, Vorschläge für mögliche Möbel für die Carl Hansen-Kollektion zu machen. Während seiner ersten drei Wochen entwarf Wegner nicht weniger als fünf Stühle; allesamt Stühle, welche später den Rang von Design-Ikonen einnehmen sollten und exemplarisch für das Möbel-Wunder Dänemarks im 20. Jahrhundert stehen sollten: darunter waren der Stuhl CH22, welcher erst vor rund 2 Jahren wieder in die Kollektion eingeführt worden ist; dann den Stuhl CH23, den Wishbone Chair CH24 natürlich, den Sessel Ch26, welcher eine tiefere und komfortablere Variante des rustikalen Stuhles CH22 darstellte und schliesslich den Paddle Chair CH25, welcher nebst dem Wishbone Chair seit dem Jahr 1949 unablässig d.h. ohne Unterbruch in Produktion war und zu den wichtigsten Entwürfen überhaupt zählt. Der Bestseller sollte aber der Wishbone Chair CH24 aus eben dem Jahr 1949 bleiben, der lange Zeit half, die Firma Carl Hansen & Sons zu tragen. So lasteten denn bis weit in die 1990er-Jahre hinein bis zu 80% des Umsatzes der Firma Carl Hansen & Sons auf den Schultern des eleganten Stuhles CH24 und der ist denn bis auf den heutigen Tag ungebrochen populär. Der Y-Stuhl steht auch exemplarisch für die tiefverwurzelte Leidenschaft Carl Hansens fürs Holzhandwerk. Bevor Hans J. Wegner zum Möbeldesigner wurde war er Möbelschreiner, was seine Detailversessenheit und Kompetenz in Holztechnischen Fragen wie zum Beispiel beim Fügen unterschiedlicher Teile betraf: Entwürfe Wegners waren immer schon im Frühstadium konstruktiv motiviert und nie einfach eine Laune der Form; bzw. Wegners Formen waren nie ein Selbstzweck, sondern verfügten immer über ein reifes konstruktives Fundament. Hans J. Wegner hatte grossen Respekt vor dem Material Holz, in welchem er das Gros seiner Entwürfe ausführte. Lediglich Ende der 1960er- und anfangs der 1970er-Jahre experimentierte er auch mit gebogenen Edelstahl-Konstruktionen (wie z.B. bei Ox Chair oder dem Oculus Sessel CH468. Diese sind aber eher eine Randnotiz in Wegners Schaffen geblieben und überzeugen denn auch weniger als seine viel zeitloseren Holzstühle und -Sessel wie z.B. die Stühle CH33 oder eben der Wishbone Chair CH24. Es war Wegner tiefstes Anliegen, in seinen Entwürfen aus dem Material Holz das beste hervorzubringen, das möglich war, mit dem geringsten Aufwand und geringstem Abfall. Der Wishbone Chair als höchste Verkörperung dieses Anspruches ist durch und durch typisch für die Arbeitsweise von Carl Hansen & Sons, gepaart mit dem Genius des Designers Hans J. Wegner, welche miteinander dem Begriff des “Dänischen Designs” eine Seele verliehen. Ihre zeitlose Form und grandiose Einfachheit liessen so Carl Hansen zu einem der wichtigsten Player im internationalen Design-Business anwachsen. Es ist einen einzigartige Geschichte daraus entstanden, mit einem ganz klaren Handlungsfaden,und Möbelstücken, welche das Potential haben, zu lebenslangen Begleitern zu werden und sogar an nächste Generationen weiter gereicht zu werden. Der Wishbone Chair ist eine echte Ikone in jeder Hinsicht.
Oder um es mit anderen Worten zu sagen: Der Wishbone Chair ist eine singuläre Erscheinung, stark im formalen Ausdruck, mit höchstmöglichem Komfort, und nicht weniger als 3 Kulturzonen sind in seinem Ursprung miteinander verknüpft. So erhebt er sich über fast jeden anderen Entwurf und markiert bereits mitten im fortschrittssüchtigen 20. Jahrhundert die Umkehr zu einem vermittelnden, die Tradition einbeziehenden Modell – eine reife Sichtweise, welche ein halbes Jahrhundert später vielen erst dämmern sollte. Der Wishbone Chair CH24 ist als vielleicht einziger Stuhl so elegant wirkend und schön und obendrein auch noch komfortabel, dass er sich als Esstich-Stuhl in idealer Weise eignet. Wegners CH24 misst in der Breite 55cm, in der Tiefe 51cm und in der Höhe (höchster Punkt im Rücken der Lehne) stolze 75cm. Die Sitzhöhe des cH 24 beträgt 45cm und enspricht damit dem Durchschnitt üblicher Stühle. Die Lieferzeiten für den Y-Stuhl betragen in der Regel rund 2 Wochen (Quickship). Für exotischere, weniger oft verlangte Materialien wie z.B. Nussbaum beträgt die Lieferzeit üblicherweise rund 6 Wochen.
Am günstigsten ist übrigens unser Geheimtipp: statt der rustikalen Eiche geölt raten wir oft zur helleren und frischeren Variante in Buche geseift.